Rothsee
Der Rothsee ist das Herzstück der Wasserüberleitung. Er speichert das über den Main-Donau-Kanal hochgepumpte Altmühl- und Donauwasser.
In Trockenzeiten wird das gespeicherte Wasser nach Bedarf in die unterhalb liegenden Flüsse abgegeben. Die Wasserspiegel-schwankungen im See können bis zu 7 Meter betragen. Sie treten jedoch nur im Bereich der Hauptsperre auf, in der Vorsperre bleibt der Wasserspiegel ganzjährig konstant.
Mit den Seezentren bei Heuberg, Grashof und Birkach sind ideale Freizeit- und Erholungseinrichtungen entstanden. Durchgehende Wege rund im die Seen ergänzen das Freizeitangebot.
Zahlen und Daten zum Rothsee | |
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Stauraum: | 11,7 Millionen m3 (Hauptsperre) |
Wasserfläche: | 1,6 km2 (Hauptsperre) 0,5 km2 (Vorsperre) |
Dammlänge: | 1,7 km (Hauptsperre) 0,5 km (Vorsperre) |
Wassertiefe: | 15,4 m (Hauptsperre) 8,5 m (Vorsperre) |
Wege: | 6,5 km (Hauptsperre) 5,2 km (Vorsperre) |
Bauzeit: | 1985-1992 |
Was ist noch wissenswert?
Die Geschichte
Die Geschichte des Rothsees
1966: Konzept des Wasserwirtschaftsamtes Weißenburg zur Überleitung
1970: Beschluß des Bayerischen Landtages "...die zur Überleitung von Altmühl- und Donauwasser erforderlichen Bauwerke zu errichten."
1971: Gründung des Talsperren-Neubauamtes Nürnberg Beginn des Raumordnungsverfahrens Talsperre Kleine Roth (=Rothsee)
1978: Antrag auf Planfeststellung für den Rothsee 1980 Planfeststellungsbescheid für die Errichtung des Rothsees
1981: Baubeginn wird wegen Verzögerungen beim Bau des Main-Donau-Kanals verschoben
1985-93: Bauzeit Talsperre
1988: Einstau der Vorsperre
1993: Fertigstellung der Hauptsperre mit Inbetriebnahme der Überleitung
Der Damm
Der Damm des Rothsees
Der Damm ist aus natürlichem Erdmaterial aufgebaut. Eine bis zu 45 m breite Zone aus Lehm- und Tongemischen bildet den Dammkern. Die beidseitig anschließenden Stützkörper wurden aus lehmigen Sanden geschüttet. Zur Kontrolle der Dammdichtung ist auf der Luftseite zwischen Dammkern und Stützkörper eine Filterzone aus Sand eingebaut. Sie leitet eventuell anfallendes Sickerwasser zu den Messschächten.
Um eine Unterströmung des Dammes zu verhindern, wurde der Sandstein mit einer Hydrofräse aufgeschlitzt und mit einer speziellen Ton-Zementmischung verfüllt.
Über die beiden Rohrleitungen mit einem Durchmesser von jeweils 1,4 m können bis zu 15 m3/s Wasser abgegeben werden. Die Hochwasserentlastung am nördlichen Ende des Dammes schließt eine Überströmung selbst bei extremen Zuflüssen aus.
Zahlen zum Damm | |
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Länge: | 1700 m |
Größte Höhe: | 16 m |
Volumen: | 800.000 m3 |
Der Vorsperrendamm
Der Vorsperrendamm
Der Damm ist aus natürlichem Erdmaterial aufgebaut. Ein Dichtungskern aus tonigem Lehm verhindert die Durchströmung. Beidseitige Stützkörper aus lehmigem Sand geben dem Damm die notwendige Standfestigkeit. Die Sandsteinschichten unter dem Damm sind stark wasserdurchlässig, deshalb mussten der Untergrund und die seitlichen Flanken vor dem Dammbau abgedichtet werden. Dazu wurde der Sandstein mit einer Hydrofräse aufgeschlitzt und mit einer speziellen Ton-Zementmischung verfüllt.
Im Betriebsbauwerk sind die Einrichtungen zur Abflusssteuerung untergebracht. Der Grundablass mit einem Querschnitt von 1,8 m x 1,8 m und ein 7 m breites Segmentwehr zur Hochwasserentlastung regeln die Wasserabgabe in den Rothsee.
Zahlen zum Damm | |
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Länge: | 500 m |
Größte Höhe: | 11 m |
Volumen: | 200.000 m3 |
Das Kraftwerk
Das Kraftwerk Rothsee
Das Kraftwerk im Betriebsauslass nutzt die Energie des aus dem Rothsee abgeleiteten Wassers. Die Durchströmturbine verarbeitet in erster Linie die Mindestabgabe, große Überleitungsmengen fließen durch die Rohrturbine. Die erzeugte elektrische Energie wird in das überörtliche Leitungsnetz eingespeist sowie für den Eigenbedarf genutzt. Bei voller Leistung können ca. 600 Wohnhäuser mit Strom versorgt werden.
Zahlen zum Kraftwerk | |
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Rohrturbine: | |
Fallhöhe: | 14,4 m |
Durchfluss: | 5,0 m3/s |
Leistung: | 628 kW |
Mittlere Jahresarbeit: | 2,1 Mio. kWh |
Durchströmturbine: | |
Fallhöhe: | 14,4 m |
Durchfluss: | 1,0 m3/s |
Leistung: | 122 kW |
Mittlere Jahresarbeit: | 0,6 Mio. kWh |
Weitere Wasserkraftwerke innerhalb der Überleitung Donau-Main befinden sich im Auslauf des Brombachsees sowie an der Schleuse Hilpoltstein am Main-Donau-Kanal. Sie haben eine Leistung von 620 kW bzw. 3000 kW.