Eisenocker

Orange Verfärbungen in Gewässern oder Sickerstellen

Die natürliche Bildung von Eisenocker findet statt, wenn eisenhaltiges Poren- oder Grundwasser mit niedrigem Sauerstoffgehalt zu Tage tritt. Der Luftsauerstoff oxidiert dann das im Wasser gelöst enthaltene Eisen. Oxidiertes, 3-wertiges Eisen bildet aber viele schwerlöslichen Verbindungen und wird aus dem Wasser ausgefällt, im vorliegenden Fall insbesondere als Eisenhydroxid. Es entsteht auf dem Gewässerboden ein „künstlich“ anmutender, aber völlig natürlicher oranger Belag aus Eisenhydroxid (= „Eisenocker“). Da das Eisen in dieser oxidierten Form nicht gelöst vorliegt, ist es auch nicht bioverfügbar und hat somit keine Auswirkungen auf die Organismen im Gewässer oder auf den Menschen, sollte er davon trinken.

Es handelt sich um ein weit verbreitetes Phänomen in der Natur, das bis auf die ästhetische Beeinträchtigung keine negativen Folgen hat. Da die Böden und das Grundwasser zum Beispiel im Gebiet des Brombachsees (Bildbeispiele) natürlicherweise sehr eisenhaltig sind, ist dort das geschilderte Phänomen sehr häufig. Unter anderem ist das Material, das für die Dammschüttung des Großen Brombachsees verwendet wurde, vor Ort gewonnen, so dass auch an Dammdrainagen Verockerungen zu finden sind.

Verockerung an einer Pegelanlage Bild vergrössern Verockerung an einer Pegelanlage