Dünenlandschaft in Mittelfranken

Wertvoller Lebensraum im Wandel

Im Brombachtal gibt es mächtige Sandablagerungen, die seit jeher als Baustoff gewonnen werden. Nach der Sandentnahme wurden diese Gebiete meist rekultiviert oder es blieben Bagger- seen zurück. Dort, wo die Abbauflächen sich selbst überlassen wurden, konnte sich der seltene Sandpionierrasen entwickeln. Er ist gekennzeichnet durch lückige, Wärme und Trockenheit liebende sowie ausgesprochene lichtbedürftige Pflanzen- gesellschaften. Diese Pionierarten siedeln sich ausschließlich auf durchlässigem, nährstoffarmem Kies oder Sand an. Entsprechend sind auch bestimmte Tierarten an die besonderen Standortbedingungen angepasst. Unter ihnen sind seltene und gefährdete Arten wie Kreuzkröte, Sandschrecke, Ameisenjungfer oder Sandlaufkäfer. Sandpionierrasen sind "Biotope auf Zeit", da die Flächen sehr schnell von höherwüchsigen und konkurrenzfähigen Pflanzen bewachsen und auch die typischen Sandbewohner abgelöst werden (Sukzession).

Auf den Sandflächen der Weiherkette unterhalb des Großen Brombachsees unterliegt der Sandpionierrasen als frühes Sukzessionsstadium einer schnellen Weiterentwicklung. Die Lebensgemeinschaft, die auf lückige und lichte Standorte angewiesen ist, wird im Zuge der natürlichen Entwicklung von dichteren und höherwüchsigen Pflanzen verdrängt.

Die Sandflächen werden auch regelmäßig entbuscht. Bei Bedarf entfernt man sogar die gesamte Pflanzendecke mit Bagger oder Planierraupe, sodass die Sandflächen wieder offen anstehen. Nur so können die bedrohten Pionierarten weiter existieren.

Sandablagerungen Bild vergrössern Sandablagerungen im Brombachtal