Ein ehemaliger Gaswerksstandort als Gefahrenquelle

Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts erbaute man die ersten Gaswerke. Die im Rohgas enthaltenen Verunreinigungen konnten zu Geruchsbelästigungen, Entwicklung giftiger Stickoxide oder zum Verstopfen der Leitungen führen. Deshalb mussten Teerbestandteile und Ammoniakwasser in Abscheidegruben und in „Ammoniak”- bzw. „Benzolwäschern” vom Rohgas abgetrennt werden. Geringe wirtschaftliche Bedeutung und weitgehend unbekannte Gefährlichkeit führten zu einem sorglosen Umgang mit diesen Reststoffen.

So ist es nicht verwunderlich, dass nach jahrzehntelangem Betrieb eines Gaswerkes Boden- und Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden. Diese z.T. toxischen Verunreinigungen haben aufgrund ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften unterschiedliche Ausbreitungsmechanismen. Sie stellen ein hohes Gefährdungspotential für den Untergrund und das Grundwasser dar. In erster Linie sind hier die Hauptbestandteile des Teers (polycyklische aromatische Kohlenwasserstoffe = PAK) zu nennen. Weitere Schadstoffe sind wasserlösliche Phenole, Cyanide und leichtflüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe (vor allem Benzol). Sie sind z.T. krebserregend und können die an sich geringlöslichen PAK im Grundwasser mobilisieren.

Schadstoffausbreitung im Gaswerk Schadstoffausbreitung im Gaswerk