Hochwasserschutz Gunzenhausen

Die Stadt Gunzenhausen liegt mit rund 10.000 Einwohnern (Kernstadt) im nördlichen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie war in den vergangenen Jahren wiederholt von Hochwasser der Altmühl, Gewässer I. Ordnung, betroffen (Abbildung 1).

Hochwasser 2011

Bild vergrössern Abbildung 1: Hochwasser 2011 (Quelle: Hajo Dietz)

Im März 1988 kam es beispielsweise zu einem größeren Hochwasser. Aufgrund langandauernder Regenfälle und Schneeschmelze registrierte der Altmühlpegel Aha in Gunzenhausen eine Hochwasserspitze von 155 m3/s, was einem Wiederkehrintervall des Hochwassers von nur 50 Jahren entspricht. Große Teile der Stadt waren damals vom Hochwasser betroffen.

Durch die Errichtung von dauerhaften Hochwasserschutzwänden und mobilen Elementen sollen künftig die Bewohner, die denkmalgeschützte Altstadt und das betroffene Gewerbe vor einem 100-jährlichen Hochwasser der im Westen der Stadt verlaufenden Altmühl geschützt werden.

Während des Planungsprozesses konnten die Bürger in speziellen Workshops ihre Wünsche und Bedenken äußern und über die Randbedingungen des Hochwasserschutzes diskutieren. Die Planer legten dabei besonderes Augenmerk auf die Bewahrung des Ortsbildes und die Reduzierung der optischen Barriere durch die Hochwasserschutzwand. Durch den Einsatz mobiler Elemente bleibt der Zugang zur Altmühl erhalten.

Der Planfeststellungsbeschluss im Januar 2018 durch das zuständige Landratsamt gab den Startschuss für die Ausführungsplanung und den Bau der Hochwasserschutzmaßnahme. Das Projekt wurde in Zwei Planungsabschnitte unterteilt.

Abbildung 2. Planungsabschnitt 1

Bild vergrössern Abbildung 2: Planungsabschnitt 1

Der Bau des PA 01 begann im März 2020. Der Abschnitt verläuft von der Stadthalle bis zur Öttinger Straße. Der PA 1 (Abb.3) ist ein ca. 614 m langer, technischer Hochwasserschutz bestehend aus Hochwasserschutz- und verkleideter Spundwand in Kombination mit mobilen Elementen. Durch eine Anböschung und Begrünung der Hochwasserschutzwand integriert sich diese optisch gut in die Landschaft. Die Freiflächengestaltungselemente, bestehend aus Panoramaweg, Sitzmauer, Pergola und Sonnendeck ergänzen die Maßnahme und binden sie in das Landschaftsbild ein. Um den Panoramaweg mit der Lindenallee zu erhalten wurde eine Großbaumverpflanzung durchgeführt (Video).

Video 1: Verpflanzung von Linden der Altmühlpromenade

Der Bau des Planungsabschnittes 02 soll im Jahr 2025 beginnen und den Hochwasserschutz für die Altstadt von Gunzenhausen vervollständigen. Der Zweite Abschnitt beginnt an der Jugendherberge und endet am Diakoniegelände in der Spitalstraße. Insgesamt hat die Mauer des 2. Planungsabschnittes eine Länge von 200m.

Gunzenhausen soll künftig nicht nur besser vor Hochwasser geschützt, sondern die Altmühl auch in einen besseren ökologischen Zustand gebracht und für die Menschen wieder zugänglich und erlebbar werden. Aus diesem Grund führt das Wasserwirtschaftsamt Ansbach in einer anschließenden Maßnahme eine ökologische Umgestaltung der Altmühl in diesem Bereich durch.

Die Folgenden Abbildungen zeigen die Highlights der Bauphase und die Ergebnisse des 1. Planungsabschnittes:

Abbildung 4: Die Mauerabschnitte werden betoniert Bild vergrössernAbbildung 4: Die Mauerabschnitte werden betoniert
Abbildung 5: die letzten Abschnitte werden betoniert

Bild vergrössern Abbildung 5: die letzten Abschnitte werden betoniert

Für die Hochwasserschutzmauer wurden Abschnittsweise die Bewehrung erstellt und die Mauer betoniert.

Abbildung 7: Freiflächenelement Sonnendeck Bild vergrössernAbbildung 7: Freiflächenelement Sonnendeck

Die verschiedenen Freiflächenelemente fügen sich in das Landschaftsbild ein und laden zum Verweilen ein.

Abbildung 9: Mobile Elemente im Probeaufbau Bild vergrössernAbbildung 9: Mobile Elemente im Probeaufbau

Die Öffnungen in der Hochwasserschutzmauer können im Hochwasserfall mit Dammbalken verschlossen werden. Im Normalfall sind die Durchgänge offen und verbinden die Altstadt mit der Altmühl.