Hochwasserschutz Ansbach

Die kreisfreie Stadt Ansbach mit ihrer historischen Altstadt ist Bestandteil der Metropolregion Nürnberg und zählt rund 40.000 Einwohner. Inmitten der Regierungshauptstadt Mittelfrankens fließt die Fränkische Rezat, ein Gewässer II. Ordnung. Durch langandauernde Regenfälle und Schneeschmelze, kam es in den vergangenen Jahren vermehrt zu Ausuferungen der Fränkischen Rezat und damit zu Überschwemmungen.

Mit der geplanten Maßnahme soll der Hochwasserschutz der Stadt Ansbach für ein 100-jährliches Hochwasserereignis (HQ100), welches statistisch gesehen einmal in 100 Jahren abläuft (zzgl. 15 % Klimazuschlag), gewährleistet werden. Die nach dem heutigen Stand der Technik ermittelten Berechnungsergebnisse zeigen, dass ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen erhebliche Teile von bebauten und bewohnten Grundstücken an der Fränkischen Rezat überschwemmt werden. Auch durch Hochwasserereignisse der letzten 20 Jahre wurde deutlich, dass die genannten Grundstücke momentan nicht ausreichend geschützt sind und auch für die Auswirkungen „häufiger bis mittlerer“ Hochwasserereignisse (ab HQ20) erhöhter Handlungsbedarf besteht.

Abbildung 2: Hochwasser am Rezatparkplatz (HQ20)im Mai 2016 Bild vergrössernAbbildung 2: Hochwasser am Rezatparkplatz (HQ20) im Mai 2016
    Abbildung 3: Überflutete Bereiche der Stadt Ansbach bei einem HQ100 mit Wassertiefen Bild vergrössern Abbildung 3: Überflutete Bereiche der Stadt Ansbach bei einem HQ100 mit Wassertiefen.

Durch eine Kombination aus dauerhaften Hochwasserschutzwänden, mobilen Elementen in Form von z.B. Dammbalkensystemen und hydraulischen Hubtoren, sollen die Bewohner, die denkmalgeschützte Altstadt und das betroffene Gewerbe vor einem HQ100+Klimazuschlag der durch die Stadt Ansbach verlaufenden Fränkischen Rezat geschützt werden.

Die Hochwasserschutzmaßnahme umfasst die Planungsabschnitte PA06/07 und ein Teil des Abschnittes 08 (08a). Mit einer Gesamtlänge von ca. 1 km und einer Höhe von meist 1 m bis 2,5 m verläuft die Hochwasserschutzwand parallel auf der südlichen Seite der Fränkischen Rezat. Im Rahmen der Entwurfsplanung wird dabei neben den wasserbaulichen Anforderungen auch besonderes Augenmerk auf eine ansprechende Gestaltung sowie die Einbindung städtebaulicher, denkmalschutzrechtlicher, naturschutzfachlicher und privatrechtlicher Belange gelegt.

Die aktuellen Pläne zum Hochwasserschutz der Stadt Ansbach wurden am 10.05.2021 vor der Einleitung des Wasserrechtsverfahrens dem Bauausschuss vorgestellt. Bei den Planungen wurde großer Wert auf den Erhalt von Bäumen sowie auf eine ansprechende Gestaltung gelegt. In weiten Teilen soll die Maueroberfläche optisch aufgeraut und damit einer Sandsteinmauer nachempfunden werden. Im Bereich nördlich der Fachoberschule werden aus der bestehenden Mauer gut erhaltene Sandsteinquader geborgen und später auf der neuen Hochwasserschutzmauer aufgesetzt. Zusätzlich kann durch angepasste Geländemodellierungen die sichtbare Mauerhöhe deutlich reduziert und dadurch eine Beeinträchtigung des Stadtbildes weitestgehend vermieden werden.

Abbildung 4: Übersichtslageplan Hochwasserschutz Ansbach mit den Planungsabschnitten 06/07/08a Bild vergrössernAbbildung 4: Übersichtslageplan Hochwasserschutz Ansbach mit den Planungsabschnitten 06/07/08a