Vogelwelt am Altmühlsee

Vielfalt durch verschiedene Lebensräume

Das Naturschutzgebiet "Vogelinsel Altmühlsee" stellt mit seiner Vielfalt an Lebensräumen und im Verbund mit den angrenzenden Feuchtwiesen des Wiesmets eines der bedeutendsten Vogelrückzugsgebiete in Süddeutschland dar. Die kleinräumige Verzahnung unterschiedlichster Strukturen wie offene Wasserflächen, Tümpel, Schilfzonen, Feuchtwiesen, Gebüsch- und Baumgruppen schafft eine Biotopvielfalt, die Lebensgrundlage für Insekten, Amphibien und vor allem Vögel ist. Mehr als 220 Vogelarten sind hier anzutreffen, darunter viele, die in anderen Regionen des Landes in ihrem Bestand bedroht sind.

Blaesshuhn Bild vergrössern Blaesshuhn

Je nach Jahreszeit können Vögel während der Brutzeit, bei der Versorgung des Nachwuchses oder während der Zugzeit vom Aussichtsturm aus beobachtet werden. Die einst nahezu vegetationsfreie Vogelinsel hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Mit der stetigen Zunahme des Baumbestandes wird die Inselzone für Singvögel interessanter.

Aussichtsturm auf der Vogelinsel Bild vergrössern Aussichtsturm auf der Vogelinsel

Das Wiesmet - Bedeutendstes Wiesenbrütergebiet Süddeutschlands

Bereits vor dem Bau des Altmühlsees war die bis zu 3 km breite Altmühlaue ein bedeutendes Brutgebiet für bedrohte Vogelarten. Da dieser Bereich durch den Bau des Sees erheblich verkleinert wurde, sind die Arten in das verbleibende Gebiet zwischen Altmühlsee und Ornbau ausgewichen. Für etwa 40% dieser Flächen wurden Verträge mit Landwirten abgeschlossen, in denen sie sich gegen Zahlung zu späterer Mahd, reduzierter Düngung oder Düngeverzicht verpflichten. So entsteht ein Mosaik unterschiedlich intensiv genutzter Wiesen.

170 ha Wiesen innerhalb des Wiesmet hat der Freistaat Bayern als Ersatz für Flächenverluste durch den Bau der Fränkischen Seen erworben. Zur Optimierung der Feuchtlebensräume wurden Senken und Mulden angelegt. Um Störungen dieser sensiblen Bereiche auszuschließen, sollte das Gebiet nicht betreten werden.

Umfangreiche Informationen zum Wiesenbrütergebiet und Gelegenheit zur Vogelbeobachtung ermöglicht die Aussichtsplattform nördlich von Mörsach am Altmühlzuleiter.

Rotschenkel Bild vergrössern Der seltene Rotschenkel hat hier eine Heimat gefunden.

Ein Zwischenstopp für Zugvögel

Die größten Ansammlungen von Vögeln sind am Altmühlsee während der Zugzeit im Herbst und Frühjahr zu beobachten. Vor allem Kiebitze, Gänse und Enten bevölkern in großen Schwärmen das Naturschutzgebiet.

Die Wanderbewegung der Vögel hat unterschiedliche Ursachen. Die wichtigste ist die Befriedigung des Nahrungstriebes. Die Tiere entfliehen der kalten und nahrungsarmen Jahreszeit und fliegen in Gebiete, wo das Futterangebot reichhaltiger ist. Der Flug ins Winterquartier und wieder zurück in die Brutgebiete bedeutet für die Zugvögel eine große Kraftanstrengung. Die störungsfreie Vogelinsel fungiert dabei als wichtige Ruhezone, in der sich die Vögel nach längeren Flugstrecken erholen und mit Nahrung versorgen können.

Altmühlsee - Rastplatz für Wasservögel Bild vergrössern Der Altmühlsee ist Rastplatz für verschiedenste Wasservögel

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