Naturnaher Ausbau des Aisch-Flutkanals

Zwischen Bad Windsheim und Lenkersheim wird das Wasserwirtschaftsamt Ansbach ab Anfang Mai 2014 den Aisch-Flutkanal auf einer Länge von ca. 800 m naturnah umgestalten (BA 3.1).

Mit der Umsetzung der Bauabschnitte BA 01 und BA 02 in den Jahren 2008 und 2009 wurde der Aisch-Flutkanal im Süden von Bad Windsheim bereits auf einer Länge von etwa 2,0 km ökologisch ausgebaut. Mit dem nun anstehenden Bauabschnitt wird der sukzessive Ausbau des Gewässers im Bereich zwischen der Staatstraße St2253 und dem obersten Aischdüker fortgesetzt.

Der ca. 13,4 km lange Aisch-Flutkanal wurde unmittelbar vor und nach dem zweiten Weltkrieg angelegt, und erstreckt sich von Bad Windsheim bis Dietersheim. Sobald die Leistungsfähigkeit der Aisch innerhalb der Ortslage von Bad Windsheim erreicht ist, wird im Hochwasserfall das überschüssige Wasser am westlichen Ortsrand von Bad Windsheim in den Aisch-Flutkanal abgeschlagen. Die Hochwasserwelle wird im geraden Verlauf des Flutkanals bis Dietersheim abgeführt. Eine Überflutung der Aue findet so nur noch bei größeren Hochwasserereignissen statt. Durch die schnelle Wasserableitung wird die Hochwassersituation unterhalb von Dietersheim entsprechend verschärft.

Gegenstand des Vorhabens

Gegenstand des anstehenden Vorhabens ist die Renaturierung des Aisch-Flutkanals mit folgenden Maßnahmen:

  • Herstellung neuer mäandrierender Gewässerläufe mit einer Gesamtlänge von ca. 950 m unter Beibehaltung von Altwässern
  • ca. 25.000 m³ Vorlandabträge zur Verbesserung der Vernetzung des Gewässers mit der Aue und Förderung des natürlichen Rückhalts in der Fläche
  • Herstellung naturnaher Aueflächen mit der gezielten Schaffung abflusshemmender Strukturen
  • Förderung der Eigendynamik durch Rückbau von Quer- und Längsverbauungen
  • Einbau einer naturnahen Sohlgleite zur Herstellung der linearen Durchgängigkeit des Aisch-Flutkanals beim Aischdüker
  • Rückbau von 4 Sohlschwellen zur Verbesserung der linearen Durchgängigkeit des Aisch-Flutkanals
Lageplan Aischflutkanal Bild vergrössern Naturnaher Ausbau des Aisch-Flutkanals BA 3.1

Zweck des Vorhabens

Neben der Schaffung bzw. Reaktivierung von Rückhalteflächen dient das Vorhaben vor allem der Verbesserung der Gewässerökologie durch Schaffung naturnaher Ufer- und Feuchtzonen sowie dem Herstellen der Durchgängigkeit für die Gewässerfauna. Im Ausbaubereich wird der gerade Gewässerverlauf in eine geschwungene Linienführung überführt, wobei der bestehende Gewässerlauf als Altarme beibehalten, und an die neuen Gewässerabschnitte angeschlossen wird. Durch die flache Ausbildung der Ufer, sowie den umfangreichen Abtrag an den Vorländern, wird ein frühzeitiges Ausufern in die Talaue ermöglicht. Im Bereich der neuen Gewässerläufe werden naturnahe Aueflächen angelegt, und dadurch neue Lebensräume sowie abflusshemmende Strukturen geschaffen.

Die vorgesehenen Maßnahmen sind Bestandteil des aktuellen Maßnahmenprogramms Hydromorphologie der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), und dienen somit der Zielerreichung des guten ökologischen Potentials des Aisch-Flutkanals.

Finanziert wird der Gewässerausbau durch den Freistaat Bayern. Die Europäische Union stellt Mittel für die Kofinanzierung bereit. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach geht davon aus, dass die Baumaßnahme bis Ende Juli abgeschlossen wird.